Birnenwein
Birnen zählen wie Äpfel und Quitten zu den Kernobstsorten.
Der aus dem Birnenmost gekelterte Birnenwein ist eher ein leichter Obstwein mit ca. 6 bis 7%Vol. Alkohol.
Birnen haben meist einen geringen Säuregehalt von 3-5 g/Liter. Daher ist vor der Gärung ein Zusatz von Milchsäure notwendig.
Auch der Zuckergehalt liegt in der Regel unter dem von Äpfeln.
Vor der Gärung sollten deshalb unbedingt derZuckergehalt und Säuregehalt bestimmt werden, damit entsprechende Verbesserungen durchgeführt
werden können.
Der Weinansatz
Für 10 Liter Weinansatz benötigen Sie:
Die Birnen werden gewaschen. Faule Stellen sollten ausgeschnitten werden.
Für eine optimale Saftausbeute ist die fachgerechte Zerkleinerung der Früchte entscheidend.
Am besten mit einer Obstmühle mahlen. Nicht mit einem Mixer zerkleinern, da sich der Saft nicht abpressen lässt und nicht mit dem Dampfentsafter
entsaften.
Mit dem abgepressten Saft nimmt man sofort folgende Messungen vor:
- Bestimmung der Säure mit einem Acidometer.
Ideal sind Säurewerte zwischen 6 und 7 g pro Liter, die mit Milchsäure eingestellt werden (stets gut mischen vor der nächsten Messung).
- Bestimmung des Mostgewichtes mit der Oechslewaage
Hier sollten 55°Oe mit dem Zusatz von Zucker eingestellt werden.
Nachdem der ursprüngliche Saft durch die Nassverbesserung optimal auf die Gärung vorbereitet wurde, gibt man den Ansatz zusammen mit Hefenährsalz
und Gärhefe in ein sauberes Gärgefäß. Am besten durch einen Perlonfilter, um grobe Trubstoffe zurück zu halten.
Hinweis: Die Hefe einige Tage vorher vermehren, damit ein optimaler Gärstart gesichert ist. Anleitung ebenfalls im Weinbuch.
Die Gärung sollte nicht zu heftig verlaufen, um Aroma und Alkoholgehalt zu schonen.
Optimal sind Gärtemperaturen um 15°C.
Nach etwa 8 Tagen dürfte die Gärung bereits beendet sein und der Wein ist kühl zu stellen.
Einige Tage später (spätestens nach 4 Wochen) wird der Wein von der Hefe abgezogen und mit 1 g auf 10 Liter mit Kaliumdisulfit geschwefelt.
Wichtig ist eine kühle Lagerung, um die Haltbarkeit zu gewährleisten und die Selbstklärung zu ermöglichen.
Wenn der Birnenwein länger aufbewahrt werden soll, ist im Winter eine Filtration oder Schönung durchzuführen, um die Trubstoffe zu entfernen.
Diese begünstigen das Wachstum von Mikroorganismen, was zum Verderb des Weines führen würde.
Tipp: Es ist vorteilhaft, wenn 10 bis 20% Quitten mit verarbeitet werden. Das verbessert Säure und Aroma. Außerdem wird die Haltbarkeit
erhöht.